Über Pfingsten nach Zechau (1913) Ahnenforschung Dolling

Laut einer Postkarte, datiert auf den 5. Mai 1913 schickte ein Wilhelm Dolling seinem unweit in Zechau, Kreis Gnesen wohnhaften Vater ein Gruppenfoto und schrieb einige Zeilen.

Lieber Vater.
Schicke Dir hier ein Bild
vom Schießplatz. Sind jetzt
wieder glücklich hier an-
gelangt. Lieber Vater möchte
Pfingsten gerne auf Urlaub
kommen. Schicke mir daher
ein bisgen Reisegeld, aber
wenn möglich bald sonst
darf ich nicht fahren. Genau
ist’s überhaupt noch nicht raus.
Es grüßt herzlich Wilhelm.

Bonath’s Photo-Centralen, Thorn (Westpr.)
Schießplatz Thorn, Bespannungsabteilung 15

Wilhelm Dolling war also zu dieser Zeit auf dem Schießplatz in Thorn/Westpreußen. Auf dem Gruppenfoto steht unten rechts:

IV. Geschützbedienung
8. Batterie I.A.R. 11
(Infanterie-Ausbildungs-Regiment)
Feuerpause



Sucht man die Postkarte genauer ab findet man so stilvolle Beschriftungen wie „Deutsche Hülsenfrucht“ oder auch „Unser Kleinster“. Mit Humor lässt sich eine schwere Zeit wohl leichter ertragen. Im Jahr 1913 fiel Pfingsten übrigens auf den 11. Mai. Ob das Reisegeld noch pünktlich angekommen ist und Wilhelm in seinen knapp 100 km südwestlich gelegenen Heimatort zur Familie gelangte? Wer weiß. Auf jeden Fall soll Wilhelm Dolling, laut einem Hinweis des Einreichers der Postkarte, den 1. Weltkrieg überlebt haben. Vielen Dank für dieses Zeitzeugnis.

Quellen:
  1. https://www.dilibra.com/ahnenforschung/3441/
  2. http://www.bernhardpeter.de/Feste/osterdatum.htm

 

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