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Gefallene bei Wolgograd/Stalingrad (2018) Deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka

Wie das manchmal so ist. Ein Freund von mir besuchte mit Freunden im Sommer 2017 die russische Stadt Wolgograd. Er fand dort noch mehr Freunde. Zurück im Lande zeigte er mir stolz seine Urlaubsfotos Gefallene bei Wolgograd/Stalingrad (2018) Deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka weiterlesen

Kriegsgräberstätte zwischen Petershagen und Treplin bei Frankfurt/Oder (1945) Zweiter Weltkrieg

Am 11. März 2018 dokumentierte ich ungeplant eine weitere Kriegsgräberstätte zwischen Petershagen (Zeschdorf) und Arendsdorf bei Frankfurt (Oder). Zur Ruhestätte gelangt man gut über die B5. Ein Hinweisschild weist auf diesen Ort hin. Es handelt sich um ein rechteckig angelegtes, umzäuntes und auch gepflegtes Areal, das ca. 400m von der Bundesstraße aus über einen unbefestigten Weg zu erreichen ist. Kommt man aus Petershagen und fährt in Richtung Frankfurt (Oder) erblickt man das Schild auf der linken Seite, noch vor den beiden Trepliner Seen. Sollte der Boden nass sein, empfiehlt sich das Fahrzeug gleich zu Beginn zu parken und den weiteren Weg zu Fuß zu nehmen, da man sich leicht festfahren kann.

Insgesamt befinden sich dort 124 Grabsteine, die in drei langen Reihen abgelegt sind. 48 davon enthalten Namen deutscher Soldaten, die größtenteils zum Ende des 2. Weltkrieges gefallen sind. 76 Gräber enthalten die Aufschrift „Ein Unbekannter Soldat“. Möglicherweise handelt es sich bei den Unbekannten auch um Rotarmisten, weitere Informationen zum Hintergrund habe ich allein im Netz nicht finden können. Ungefähr in der Mitte des Friedhofs liegt vom Eingang kommend auf der linken Seite ein großer Findling mit der Aufschrift „Hier ruhen deutsche Soldaten von 1945“, verziert mit einem Eichenlaub-Ornament. Gleich daneben steht eine Stele auf der die Namen, sofern bekannt die Geburtsdaten und das Gefallenendatum zu lesen sind. Der jüngste Gefallene war mit Jahrgang 1927 ein Franz Gaffal, der Älteste ein Adolf Leppert (Jg. 1887).

Gelesene Familiennamen

Bauer, Bauermeister, Bischof, Borchelt, Bringkmann, Bruno, Dittrich, Eggers, Engelhardt, Fachinger, Fechner, Gaffal, Genetzky, Gleisberg, Grabner, Greinert, Kaiser, Kaspar, Kiesow, Kilian, König, Krause, Kreuzwieser, Lädtke, Lahnsteiner, Langenreither, Leppert, Lieb, Michel, Neugebauer, Oswald, Räbel, Räther, Rinker, Rudolph, Rüther, Schmidt, Storg, Straussberger, Uhlig, Wagner, Wangler, Wegner, Wettläufer, Wihr, Windisch, Wollenschläger und Wybiral.

Die 48 Gefallenen in alphabetischer Reihenfolge

(für ein Foto des Grabsteins bitte auf den Namen klicken)

  1. Karl Bauer (geb. am 28.03.1906, gefallen am 01.04.1945)
  2. Karl-Heinz Bauermeister (geb. am 03.04.1913, gefallen am 01.04.1945)
  3. Eduard Bischof (geb. am 06.04.1897, gefallen am 01.04.1945)
  4. Hans Borchelt (geb. am 09.02.1917, gefallen am 14.04.1945)
  5. Willi August Bringkmann (geb. am 14.11.1918, gefallen am 20.04.1945)
  6. Bernhardt Bruno (geb. am 07.03.1917, gefallen am 28.04.1945)
  7. Franz Dittrich (geb. am 21.04.1917, gefallen im April 1945)
  8. Wilhelm Eggers (geb. am 09.04.1909, gefallen im April 1945)
  9. Kurt Engelhardt (geb. am 28.06.1914, gefallen im April 1945)
  10. Karl Wilhelm Fachinger (geb. am 01.03.1912, gefallen im April 1945)
  11. Anton Fechner (geb. am 28.12.1906, gefallen im April 1945)
  12. Franz Gaffal (geb. am 10.12.1927, gefallen im April 1945)
  13. Willy Genetzky (geb. am 14.11.1907, gefallen im April 1945)
  14. Herbert Gleisberg (geb. am 01.03.1917, gefallen im April 1945)
  15. Leopold Grabner (geb. am 04.03.1920, gefallen im April 1945)
  16. Kurt Greinert (geb. am 13.06.1904, gefallen im April 1945)
  17. Karl Kaiser (geb. am 13.09.1913, gefallen am 27.09.1945)
  18. Oswald Kaspar (geb. am 14.10.1901, gefallen im Jahr 1945)
  19. Willy Kiesow (geb. am 26.02.1906, gefallen im Jahr 1945)
  20. Herman Kilian (geb. am 12.04.1923, gefallen am 26.02.1945)
  21. Johann König (geb. am 14.12.1916, gefallen im April 1945)
  22. Igbert Krause (geb. am 21.08.1907, gefallen im April 1945)
  23. Leopold Kreuzwieser (geb. am 29.01.1913, gefallen am 16.04.1945)
  24. Albin Lädtke (geb. am 05.04.1924, gefallen am 01.04.1945)
  25. Franz Lahnsteiner (geb. am 18.12.1919, gefallen im April 1945)
  26. Johann Langenreither (geb. am 17.09.1913, gefallen im April 1945)
  27. Adolf Leppert (geb. am 23.11.1887, gefallen am 01.04.1945)
  28. Kurt Lieb (geb. am 19.05.1921, gefallen am 01.04.1945)
  29. Franz Michel (geb. am 16.02.1909, gefallen im Jahr 1945)
  30. Rudolf Neugebauer (geb. am 03.06.1923, gefallen am 25.04.1945)
  31. Kaspar Oswald (geb. am 14.10.1909, gefallen im April 1945)
  32. Richard Räbel (geb. am 25.01.1923, gefallen im April 1945)
  33. Hubertus Räther (geb. am 06.08.1913, gefallen am 19.04.1945)
  34. Herbert Rinker (geb. am 11.05.1925, gefallen am April 1945)
  35. Hubertus Rudolph (geb. am 25.02.1926, gefallen am April 1945)
  36. Hubertus Rüther (gest. im Jahr 1945)
  37. Friedrich Schmidt (geb. am 14.06.1899, gefallen im Jahr 1945)
  38. Johann Storg (geb. am 30.04.1914, gefallen am 20.04.1945)
  39. Johann Straussberger (geb. am 20.05.1916, gefallen im April 1945)
  40. Karl-Heinz Uhlig (geb. am 08.10.1924, gefallen im April 1945)
  41. Leopold Wagner (geb. am 08.11.1927, gefallen im April 1945)
  42. Max Wangler (geb. am 24.05.1926, gefallen am 13.04.1945)
  43. Bruno Wegner (geb. am 23.11.1900, gefallen am 15.04.1945)
  44. Georg Wettläufer (geb. am 15.06.1923, gefallen im April 1945)
  45. Johann Wihr (geb. am 19.05.1916, gefallen am 15.04.1945)
  46. Windisch (gest. am 21.04.1945)
  47. Gerhard Wollenschläger (geb. am 20.09.1905, gefallen im April 1945)
  48. Alfred Wybiral (geb. am 28.09.1919, gefallen im Jahr 1945)

Quellen:

Kriegsgräberstätte (dilibra.com, 02456, insgesamt 65 Fotos)

Friedhöfe im Osten (GoogleMap)

Gräber von Gefallenen in Schytomyr (Sommer 1941) Zweiter Weltkrieg

Schon im Jahr 2009 habe ich von einer großartigen Frau mehrere Fotografien aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges bekommen. Erna (Jahrgang 1920) kannte und schätzte mein Projekt dilibra und half mir hochbetagt bis zuletzt bei der Übersetzung alter deutscher Schriften. Die geschichtlich bedeutsamen Momentaufnahmen blieben viele Jahre von mir unbeachtet. Es handelt sich dabei um Fotografien mehrerer Soldatengräber, die seinerzeit wohl von Erna’s Ehemann, dem Paul Walter Müller (1918-1985), angefertigt wurden. 28 an der Zahl. Warum schenkte ich den Fotos kaum Bedeutung? Möglicherweise habe ich die Motive im wahrsten Sinne des Wortes übersehen. So messen die Fotos im Querformat gerade einmal 8,5×6,2 Zentimeter und die eigentliche Aufnahme nur 5,5×4,1 Zentimeter.

Aufnahmen von Soldatengräbern in der Ostukraine (Sommer 1941)

Ich bin seinerzeit nicht davon ausgegangen, den Gräbern lesbare Daten entnehmen zu können. Doch ich lag falsch. Die insgesamt 28 Fotografien wurden hochauflösend eingescannt, mit handelsüblichem Gerät. Im Anschluß wurden einige Ausschnitte gefertigt und nachbearbeitet. Die ersten Daten wurden generiert. Nun bin ich alles andere als ein Experte in Sachen Militaria und Zweiter Weltkrieg. Am 26. Januar 2017 veröffentlichte ich daher einige Fotos auf meiner Dilibra-Facebookseite, da es unter den mehr als 5200 Followern doch Experten geben muß. Und richtig. Es dauerte nur ein paar Minuten bis die ersten Hinweise eingingen. Mit Verweis auf Recherchen bei den Portalen denkmalprojekt.org und beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. konnte anhand konkreter Treffer bei einigen Namen sowie Geburts- und Sterbedaten die Gegend um Schytomyr ermittelt werden. Daneben fielen Hinweise auf weitere Recherchemöglichkeiten an, da den Soldatengräbern zum Teil auch die jeweilige Einheit des Gefallenen zu entnehmen war, in den meisten Fällen die 1./ Infanterie Regiment 191.



Gewissheit kehrte ein und ich recherchierte auf der Internetseite des Volksbundes weiter. Insgesamt wurden die folgenden, alphabetisch aufgeführten 16 Gefallenen anhand der Gräber identifiziert:

  • Gefreiter AUE, Johannes, 1./ I.R. 191, geb. 27.08.1910 in Harsum, gefallen 04.08.1941 in Wjeta Potschtowaja Wald hart ostwärts
  • Gefreiter DZIERZOW, Rudolf, 1./ I.R. 191, geb. 20.07.1919, gefallen 30.07.1941
  • Gefreiter ECKERLEBEN, Karl, 1./ I.R. 191, geb. 23.06.1913, gefallen 30.07.1941
  • Gefreiter GLIMM, Fritz, 1./ I.R. 191, geb. 01.12.1918 in Scharbibba, gefallen 05.08.1941 in Feldlazarett 642 Shitomir
  • Schütze GROSSERT, Herbert, 1./ I.R. 191, geb. 17.04.1918 in Rawitsch, gefallen 05.08.1941 in Wjeta Potschtowaja
  • Schütze HEINE, Albert, 5./ I.R. 535, geb. 30.07.1913, gefallen 23.08.1941
  • Schütze HERZOG, Wilhelm, 4. (MG) I.R. 191
  • Schütze HLAVATY, Anton, geb. 14.10.1920 in Wien, gefallen 23.08.1941 Kriegslazarett 3/541 Shitomir
  • Schütze HOMANN, Albert, 4. (MG) I.R. 191
  • Unteroffizier HOMANN, Albert, 1./ I.R. 191, geb. 21.07.1919 in Abbensen, gefallen 30.07.1941 500 Meter südlich Gelenowka
  • Gefreiter KLEBER, Walter (auf Volksbund als Alfred angegeben), 1./ I.R. 191, geb. 27.10.1911, gefallen 30.07.1941
  • Schütze KOBER, Wilhelm, 1./ I.R. 191, geb. 06.12.1920 in Hannover, gefallen 23.08.1941 Kriegslazarett 3/541 Shitomir
  • Gefreiter MEDE, Ernst, geb. 05.05.1910, gefallen 30.07.1941
  • Schütze SIEBRECHT, Heinrich, 1./ I.R. 191, geb. 18.09.1920, gefallen 30.07.1941
  • Unteroffizier WIELERT, Gerd, 1./ I.R. 191, geb. im Jahr 1919, gefallen an einem 4.
  • Oberschütze WÖZEL, Alfred, 1./ I.R. 191, geb. 10.02.1911, gefallen 05.08.1941
Schütze Herbert Grossert
(17.04.1918 in Rawitsch, Posen)

Die Arbeit hat sich schon jetzt gelohnt. Dabei wurde erst eine von mehreren Foto-Serien bearbeitet. Im Idealfall entdecken Angehörige oder Nachfahren diese Zeitzeugnisse.

Quellen:

  1. zum Fotokonvolut: https://www.dilibra.com/ahnenforschung/2861/
  2. zu den Soldatengräbern: https://www.dilibra.com/ahnenforschung/2862